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Relieflack

auch Konturlack, Blindenschriftlack, Wassertropfenlack

Relieflack ist ein transparenter oder farbig pigmentierter UV-Lack, mit dem sich Schriftzüge und andere Motive dreidimensional hervorheben lassen, ohne den Bedruckstoff zu verformen.

Relieflacke sind spezielle UV-Lacke, die im Siebdruck in sehr hohen Schichten aufgetragen werden. Die abrupte Aushärtung unter UV-Licht führt dazu, dass die hohe Druckschulter erhalten bleibt und hohe Schichtdicken übertragen werden können.

Relieflack ist in transparenter Form für glänzende Effekte verfügbar, kann aber auch mit Pigmenten eingefärbt werden. Eher selten sind matte Relieflacke.

Die plastische Wirkung gleicht einer Reliefprägung (Hochprägung), was zu der Bezeichnung „Pseudoprägelack“ führt. Eine Materialverformung liegt dabei jedoch nicht vor, die Materialrückseite bleibt glatt und unbeeinflusst, was von Vorteil für eine beidseitige Druckbildgestaltung ist. Die Höhe des Lackauftrages kann variieren, was die Haptik beeinflusst.

Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man Relieflack für lineare und grobe Motive verwendet. Gerade auf matten Untergründen wirken glänzend hervorgehobene Schriftzüge oder Motive sehr dekorativ.

Die deutlich fühlbaren Lackpunkte können auch geprägte Blindenschrift ersetzen.

Relieflacke bieten eine aufmerksamkeitsstarke Möglichkeit, um einzelne Elemente visuell und fühlbar hervorzuheben. Sie werden häufig eingesetzt, um Überschriften oder Titel auf Bucheinbänden bzw. Broschurenumschlägen haptisch zu gestalten. Einzelne Motivelemente können wirksam abgehoben werden.

Durch seinen hohen Glanzgrad und die sich ergebende Lackschichtdicke stellt Relieflack eine gute Wahl gegenüber dem Relief-Blindprägen dar, womit spotlackierte Bereiche verformt werden. Prägewerkzeuge können entfallen.

Weniger als Veredelungselement als vielmehr zur Inforationsübertragung dient der Relieflack als Blindenschrift, was eine Alternative zu bislang üblichen Prägungen darstellt. Auf dicken Materialien wie Buchdecken, Schubern oder Verpackungen und auf Objekten aus Polystyrol, Hart-PVC oder Holz, die nicht prägbar sind, lassen sich die Braillepunkte optimal übertragen.

Relieflacke lassen sich am besten auf gestrichenen und glatten Papieren verarbeiten, auch auf nichtsaugfähigen Oberflächen wie Folien und Schichtverbunden (Kaschierungen). Auf Naturpapier sind Testdruck im Vorfeld angeraten. Die flächenbezogene Masse sollte 130 g/m² nicht unterschreiten.

Feine Linien und filigrane Details lassen sich nicht mit hohen Schichtdicken auftragen, aber setzen sich trotzdem gut ab. Großflächige Motive wirken unruhig, die Ränder sind unscharf und der Lack sinkt in der Mitte ein. Transparenter Relieflack verändert die darunterliegenden Farben.

Vorsicht ist bei der Weiterverarbeitung geboten. Im Stapel besteht die Gefahr, dass sich das Relief auf benachbarte Bogen abdrückt. Die Stapelhöhe auf Palette und die nachfolgende Verarbeitung sind darauf anzupassen, beispielsweise sollte beim Schneiden ein geringer Pressdruck eingestellt werden. Das trifft insbesondere zu, wenn der Lackauftrag nicht gleichmäßig über dem Bogen verteilt ist. Randabfallende Drucke sollten vermieden werden, da es sonst zu Absplitterungen beim Beschnitt kommen kann. Rill- und Falzlinien dürfen nicht über den Lack reichen. Nachfolgendes Überdrucken, Heißfolienprägen oder Verkleben ist nicht möglich.

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